Naturschutzhaus e.V.

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Naturschutzhaus e.V.
Wiesbaden, Rheingau-Taunus

Zusammenfassung und Erfordernisse

Für die direkt am Stadtrand bestehende Äskulapnatterpopulation auf dem Geisberg muss die gesicherte Bestandserhaltung das konkretes Ziel darstellen. Eine Vernetzung zu der nächsten vorhandenen Population Richtung Kohlheck ist zwar möglich, doch sind aufgrund der drei stark befahrenen Ausfallstraßen Richtung Taunus bezüglich der Effektivität sehr enge Grenzen gesetzt.

Bei evtl. anstehenden Ausgleichs- und Kompensationsmaßnahmen sollte das entsprechende Angebot im Gebiet gezielt auf die Äskulapnatter ausgerichtet werden.
Möglichkeiten der Umsetzung von Maßnahmen bestehen außerdem im Bereich Tennelbachtal, Eigenheim (oberhalb der Siedlung) und im Oberen Dambachtal, zumal auch hier die Existenz der Äskulapnatter zu vermuten ist.

Grundsätzlich wichtig ist die Erhaltung der bestehenden Strukturen, wobei im Bereich der EVIM-Jugendhilfe/ehem. Hofgut Geisberg höhere Nutzungs- und Pflegeintensivierungen nicht zu erwarten sind.

Ende September 2011 wurden einige Jungtiere von Schülern und den Herren Kopplow und Weber aufgefunden, die belegen, dass ein Bruterfolg stattgefunden hat. Ob sich dies im Kompost des Nachbarn, in den Kompostern des kleinen Gartengeländes in der Jonas-Schmidt-Straße oder anderen vorhandenen Schnittguthaufen vollzogen hat, entzieht sich unserer Kenntnis.

Da neben der seltenen Sichtung von geschlüpften Jungtieren bei den Gesamtnachweisen weitgehend alle Altersstrukturen vertreten sind, scheint das notwendige Nahrungsangebot ausreichend vorhanden zu sein und der Erhaltungszustand des Vorkommens in noch keinem kritischen Bereich zu liegen.
Zur Stabilisierung der Gesamtpopulation tragen sicher, soweit nicht sowieso schon gehandhabt, die dauerhafte Umsetzung der Vorschläge und Maßnahmen bei.

Das scheinbar fast unbemerkte Vorkommen der Äskulapnatter ist aufgrund der beschriebenen Entwicklung in diesem Bereich übrigens nicht unbedingt verwunderlich. Es sei daran erinnert, dass das Vorkommen am Neckar bei Hirschhorn erst im Jahre 1948 dokumentiert wurde.
Insoweit sind die beschriebenen Vermutungen oder Schlussfolgerungen beim derzeitigen Kenntnisstand nicht ohne weiteres zu widerlegen; allerdings sind die Ausführungen im wissenschaftlichen Sinne auch nicht beweisbar.

Datum:
i.A. Richard Abt

Vielen Dank an

  • Andrea Wittgen, Benjamin Abt, Thomas Erler für die praktische Mitarbeit
  • Johannes Geisthardt für die Mitarbeit an der Gesamtdokumentation
  • Hans Carlowitz für div. Bildbearbeitungen
  • Thorsten Reiss für die Bereitstellung verschiedener historischer Daten
  • Herrn Kopplow, Herrn Weber und den Außendienstmitarbeitern der EVIM-Jugendhilfe für die Umsetzung von Maßnahmen vor Ort und Unterstützung bei der Bestandserfassung.

Insgesamt wurde das Gelände und das Umfeld von April bis August 2011 mit 32 Begehungen á 2,0 Stunden zu unterschiedlichsten Tageszeiten und Wochentagen untersucht.
Zusätzlich fanden mehrere Ortstermine mit Unternehmer u. Umweltamt statt.

Quellen

  • Karl Döringer - Der kleine Heimatforscher, 1955
    Dr. Obermar - Druck und Verlags GmbH
  • Wilfrid Pfeiffer - 150 Jahre Jugendhilfe des Evangelischen Vereins für innere Mission in Nassau
  • Axel Gomille - Die Äskulapnatter