Naturschutzhaus e.V.

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Wiesbaden, Rheingau-Taunus

Querungshilfe B 260 - Umgehung Schlangenbad

Ausführung

Bei jeder der Unterführungen sind individuelle Gegebenheiten bezüglich der Zweckbestimmung zu berücksichtigen. Teilweise müssen sie befahrbar mit landwirtschaftlichem Gerät/ KFZ oder begehbar sein. Eine Unterführung wird gerade mit einem Radweg versehen.

Wünschenswert und am effektivsten wäre natürlich eine Breite der Maßnahme von 1-2 m, die leider als nachträgliche Maßnahme nicht im Rahmen der derzeitigen Möglichkeiten liegt. Das Mindestmaß für die im Weiteren beschriebenen Querungshilfen wurde aufgrund der Erfahrungswerte und der bestehenden Möglichkeiten bei 40-45 cm gesehen und festgelegt.
Die Unterführung bei der Firma Stiwa konnte aufgrund der vorhandenen, ungenutzten und eher überflüssigen schmalen Gehsteige links und rechts etwas breiter gearbeitet werden.

Als kostengünstigste und effektivste Herstellung der Querungshilfen erschien uns die Verwendung von natürlichen Materialien, die auch hinsichtlich der Verkehrssicherheit wenig Probleme aufwerfen.
Die Erstellung sollte wartungsfrei, möglichst dauerhaft und weitgehend sicher gegen Vandalismus und Beschädigung sein.

Zur Abgrenzung zum eigentlichen Nutzbereich wurden halbe Baumstämme gewählt, die mit der Flachseite auf dem Boden verankert werden.
Durch die natürliche Rundung der Stämme sind keine scharfen Kanten mit Verletzungsgefahr gegeben. Auch bei Kfz- oder Fahrradnutzung sind Beschädigungen z.B. der Reifen normalerweise ausgeschlossen. Sämtliche Endstücke wurden mittels Motorsäge abgerundet. Weiterhin wurde zwischen den einzelnen Stämmen ein schmaler Spalt von 10-20 cm zum hinein- oder herauskriechen vorgesehen.

Auf der Gesamtlänge wurden jeweils 2-3 Stämme als Unterschlupf- bzw. Versteckmöglichkeit zum Verharren bei auftretenden Störungen noch zusätzlich auf die bestehende Konstruktion aufgeschraubt (vgl. Fotos).
Die Stämme wurden allesamt jeweils durch 3 ca. 100 cm lange Baustahleisen mit dem Untergrund fest verbunden, um ein Entfernen des Holzes auszuschließen.

Der komplette Arbeitsgang ist anhand der beigefügten Fotos gut erkennbar.

Der Raum zwischen Holzstamm und Unterführungswand wurde renaturiert, hier dünn mit Laub und Erde bedeckt, dann mit Geäst und Blattwerk locker ausgefüllt. Jeweils an den Enden der Unterführungen wurde ein Anschluss zur vorhandenen Vegetation in Form eines angepassten Astschnitt - /Laubhaufen geschaffen, um das kurze Stück der fehlenden Deckung zu überbrücken.

Die Verwitterung des eingesetzten Materials wird sich in akzeptablen Grenzen halten, da nur die Ein- und Ausgangsbereiche der Unterführungen dem Regen ausgesetzt und mit Schnittgut leicht zu ersetzen sind.