Naturschutzhaus e.V.

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Naturschutzhaus e.V.
Wiesbaden, Rheingau-Taunus

Gefahren

Wie schon im vorhergehenden Kapitel erwähnt, sind Orchideenbiotope sensible Bereiche, die auf jede Störung sofort mit Artenrückgang reagieren können. Um auch unseren Nachfahren noch heimische Orchideen zeigen zu können, ist jeder, der dieses Heft liest, dazu aufgerufen, bekannte Orchideenstandorte zu schützen. Was er im einzelnen tun kann, hängt natürlich sehr stark vom Fundort ab. Zunächst einmal ist es nicht falsch einen Naturschutzverband, der in der Nähe tätig ist, über die Orchideenfunde zu informieren. Hier können weitere Maßnahmen zum Schutz abgesprochen werden. Vielleicht wird die Fläche zum Naturschutzgebiet erklärt und es werden Pflegepläne erstellt, um die Standortfaktoren für die Orchideen zu optimieren.

Wichtig ist auch, daß man auf solchen Flächen nicht blindlings durch die Gegend rennt. Viele Orchideen sind außerhalb ihrer Blütezeit sehr unscheinbar und schon ein Fußtritt kann dazu führen, daß diese Pflanze eingeht. In Naturschutzgebieten ist es selbstverständlich, daß man nicht vom Weg abweicht. Daran sollte man sich auch halten, denn meistens sind die vorhandenen Wege so angelegt, daß alle interessanten Bereiche zu sehen sind.

Zu den größten Freveln gehört es, eine blühende Orchidee abzupflücken. Meistens hält sie den Transport zur nächsten Vase nicht durch und der Pflanze wurde die wichtige Möglichkeit genommen, sich zu vermehren.

Noch schlimmer ist das Ausgraben der ganzen Pflanze. Denn statt im Garten weiterzuwachsen, wird die Orchidee mit Sicherheit die nächste Blüteperiode nicht erleben. Gartenböden haben niemals die gleichen Standortbedingungen, wie das ursprüngliche Biotop. In der Regel ist er zu stark gedüngt, und der für die Pflanze notwendige Bodenpilz ist deshalb nicht vorhanden.

Am besten, man erfreut sich vor Ort an der Schönheit der Pflanze.

Blumenwiese mit mehreren Orchis militaris (Helmknabenkraut)