Bodennetz als tödliche Falle für die Äskulapnatter

(03.07.2008/abt) Eine ganz besondere Arbeitstechnik hat sich bei einigen Gartenbaufirmen etabliert, die zwar in ihren negativen Begleiterscheinungen noch im „Versuchsstadium“ zu sein scheint, dennoch vielen Tieren schon das Leben gekostet hat.

Ein Anruf aus Frauenstein war der Anlass für unseren Besuch vor Ort. Es seien schon 2 kleinere (ca. 100 cm) Äskulapnattern in einem Netz leblos aufgefunden worden, ein großes Exemplar wurde herausgeschnitten und verließ wohlbehalten das Terrain.

Der Hangbereich war mit einzelnen Stauden bepflanzt worden, und um diese zumindest für 1-2 Jahre diese vor Brombeere, Efeu und anderen Pflanzen zu schützen, wurde Stroh aufgebracht, welches ohne Befestigung allerdings wegfliegen würde. Das Ganze ist dann großflächig mit einem Netz überzogen worden, um das Stroh zu halten. Bei den Stauden wurde das Netz kreisförmig ausgeschnitten, und genau an diesen Stellen sind die Schlangen unter das Stroh gekrochen – vielleicht wegen eventueller Eiablage, Deckung, oder, oder, oder…

Beim Versuch wieder unter dem Stroh herauszuklettern haben sich die Tiere dann wohl hoffnungslos verheddert und verfangen. Zwei haben es bislang nicht überlebt.

Seitens der Eigentümer, die recht entsetzt waren und die Tiere auch nicht umbringen wollten, wurde jeweils an den Stellen, die unterkrochen werden können, Heringe eingebracht, die das Netz unten halten. Es wird zumindest jetzt ständig beobachtet und an uns weitergegeben, wenn sich irgendetwas Negatives ereignet.
Nachtrag: Trotzdem verfangen sich weiterhin Schlangen in dem Netz.

Unsere Bitte: Rindenmulch tut es auch. Bei Hanglage muß er eben etwas dicker aufgebracht werden, weil er immer mal nachrutscht. Bitte verzichten Sie unbedingt auf eine Überdeckung mit Netzen oder netzähnlichen Materialien. Nicht nur die Äskulapnatter bekommt hier Probleme, sondern mit Sicherheit auch andere Kriechtiere.