Schlangenhotel für die Äskulapnatter
(02.10.2013/abt) Am Leierkopf bei Frauenstein fand die diesjährige Projektwoche von Schülern des Gymnasiums am Moosbacher Berg unter Leitung ihres Lehrers, Herrn Leyser statt. In Zusammenarbeit mit dem Verein Naturschutzhaus wurde ein "Schlangenhotel" konzipiert und auch in die Tat umgesetzt.
Die Gesamtkonstruktion aus Holz soll mehrere Funktionen erfüllen.
Zum einen stellt es eine Unterschlupf- und Versteckmöglichkeit dar, andererseits ist das aufgebrachte Material in Form von Ästen, Laub, Rindenmulch und Sägemehl optimal zur Ablage der Schlangeneier, die dort von der Verottungswärme ausgebrütet werden. Die unterste Etage ist nach menschlichen Ermessen als Winterquartier hergerichtet - ob es den Ansprüchen der Äskulapnatter genügt, wird diese wohl selbst entscheiden.
Unterstützt wurde diese, wie auch schon ähnlich gelagerte Maßnahmen, vom Umweltamt der LH Wiesbaden, das Holz lieferte die Revierförsterei Frauenstein.
Die Notwendigkeit, die Population der seltenen Äskulapnatter zu stützen, ergibt sich aus den relativ hohen Verlusten bei Mäharbeiten und durch den Straßentod. Weiterhin ist die Reproduktionsrate bei dieser Tierart relativ niedrig. Die einzigen bekannten Vorkommen in Deutschland liegen bei Passau, an der Salzach, bei Hirschorn/Neckar und im Rheingau bis Wiesbaden (hier auf ca. 100 km² Fläche).
Die Äskulapnatter ist nach geltendem Recht eine besonders geschützte Art, absolut harmlos und nicht giftig. Sie ernährt sich hauptsächlich von Mäusen. Da sie sehr gut klettert, kann auch mal ein Vogel oder ein Gartenschläfer zum Nahrungsspektrum zählen.
Doch nicht nur die Äskulapnatter ist sicherlich zufrieden, auch die teilnehmenden Schüler waren es spätestens, als der Mitarbeiter des Naturschutzhauses eine lebende Schlange präsentierte, die durch alle Hände ging. Hierbei handelte es sich allerdings um eine weitgehend "baugleiche" amerikanische Kornnatter, die aus Terrarienhaltung stammt.
Insgesamt, so das Naturschutzhaus, auch eine gelungene naturpädagogische Maßnahme in Verbindung mit der Vermittlung von handwerklichem Geschick und Problemlösungen, die zum Nachahmen anregen kann.
Noch einige Impressionen der Projektwoche: